Dem Johann Kaisermann
Postmeister zu Ellmau und Kundl - einem
wohlhabenden Mann - kam in den Sinn, sich auf das zu seinem Grund und Boden
gehörigen Bergerl, gemain Pichl genannt, eine kleine hölzerne Kapelle zu bauen
und kam deshalb bey dem Ordinariate in Chiemsee um die Erlaubniß ein, welche er auch in einem Schreiben
des Bischofes Franz Anton Adolf an Dechant Franz Xaver Berti zu St.Johann vom
25.Oktober 1717 erhielt.
Im Anfang des Jahres 1719 bewarb
sich der Postmeister Johann Kaisermann dann um die Erlaubniß, statt der
hölzernen eine gemauerte Kapelle bauen zu dürfen, damit einen Opferstock zu
errichten und es der Vicariatskirche einzuverleiben, indem er derselben 50fl
(Gulden) zu geben versprach. Dieses Ansinnen wurde ebenfalls bewilligt und als
Postmeister Johann Kaisermann dann mit dem Gesuche einkam, daß die Kapelle auch
incorporiert werde, wurde ihm dies unter folgenden Bedingungen zugesagt: „Sollen
die pro Date versprochenen 50 fl auf 200 fl vermehren und dem Vicariats
Gotteshause entweder in baren Gelde oder in anrechenbaren Briefen übergeben. Zwey
Glöcklein beyschaffen, das Thurmlein dazu aufrichten, das Tach der Sakristey in
seinen Standsetzen und zwar alles aus aigenen Mitteln so lange er lebe“.
Im Jahre 1721 bat Johann Kaisermann auch um die Erlaubniß in seiner neuerbauten
Kapelle die hl. Messe lesen lassen zu dürfen.
"Der Plafond ist im Jahre 1838 neu gemahlen in 4 Feldern. Es ist nur ein Altar
darin, das größere Altarblatt stellet die Ankunft Mariens im Hause des
Zacharias dar, wie sie von Elisabeth und diesem begrüßet wird; Das kleinere
oberhalb befindet sich in einem vergoldeten Rahmen und eine Vorstellung von
Maria Hilf oder Maria mit dem göttlichen Kinde. Die Statuen zu beiden Seiten
stellen die beiden Kuh- und Roßpatronen den hl Pabst Sylvester und Leonhardt
dar.
Auf der Sakristey befindet sich ein Kuppelthurm mit Knopf und Kreuz und zwey
Glöcklein, die im Jahre 1833 von Herrn Miller zu Innsbruck neu sind gegossen
worden und 60 fl RW (Gulden) kosteten."
aus: “Vicariat Ellmau” von Vicar Hetzenauer nach 1851 verfasst.
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